Die komplexen Medikamente ermöglichen eine zielgenaue Behandlung

 

(djd). In der medizinischen Forschung spielt sich seit einigen Jahrzehnten eine leise Revolution ab: Neue Medikamente, die sogenannten Biologika, spielen eine immer größere Rolle und machten 2018 in Deutschland bereits mehr als ein Viertel des Pharmamarktes aus. Doch außer den direkt betroffenen Patienten bekommt das kaum jemand mit. Dabei kennt fast jeder zumindest eine Art von Biologika – die Insulinpräparate, die sich Diabetiker injizieren müssen. Sie wurden anfangs aus Bauchspeicheldrüsen von Tieren gewonnen, werden heute biotechnologisch hergestellt und zählen zu den ersten Biologika überhaupt. In den letzten 20 Jahren wurden zahlreiche weitere Arzneimittel dieser neuen Art entwickelt, die zum Beispiel bei der Behandlung von Krebs, rheumatoider Arthritis oder anderen Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden.

 

Biologika
Bei der Erforschung und Entwicklung neuer Medikamente stehen heute Biologika immer öfter im Mittelpunkt. Eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Technik ist dabei wichtig.
Foto: djd/Sanofi/Getty Images/Tom Werner

 

Große Moleküle, große Wirkung

*
Doch was sind Biologika eigentlich und was unterscheidet sie von herkömmlichen Medikamenten? Die zwei wichtigsten Unterschiede sind die Größe der Moleküle und die Herstellungsweise. Bei herkömmlichen Arzneimitteln handelt es sich meist um kleine Moleküle, die chemisch hergestellt und als Tabletten oder Tropfen verabreicht werden. Biologika sind dagegen große Moleküle, die biotechnologisch, also von lebenden Zellen, Bakterien oder Hefen, produziert werden. Es handelt sich insbesondere um Antikörper, die gezielt im Körper wirken können. So können sie zum Beispiel Krebszellen erkennen und Killerzellen zu ihrer Vernichtung anlocken oder das aus dem Ruder gelaufene Immunsystem bei Autoimmunkrankheiten unterdrücken – mehr Informationen gibt es auch im Podcast unter www.sanofi.de**. Neben den großen Antikörpern gibt es auch sogenannte Nanobody-Moleküle. Sie sind kleiner als Antikörper. Diese Verkleinerung bringt verschiedene Vorteile bei der Herstellung mit sich und sie wirken etwas spezifischer.

 

Enge Verzahnung von Forschung und Produktion

Aufgrund ihrer Größe und der komplexen Eiweißstrukturen können Biologika nie oral eingenommen werden, da sie die Darmwand nicht passieren können. In der Regel werden sie unter die Haut injiziert. Das passiert mit einer normalen Spritze oder speziellen Geräten, sogenannten Devices – wie den Insulinpens für Diabetiker. Die praktische und sichere Handhabung muss deshalb schon bei der Entwicklung mitgedacht werden. Auf dem Sanofi BioCampus in Frankfurt sind daher alle Bereiche der Biologika-Entwicklung und -Produktion eng verzahnt. Während die eine Einheit an den Biologika von morgen forscht, kümmert sich eine andere um die Produktion und eine dritte entwickelt die passenden Devices. So lassen sich in Zukunft immer passgenauere Medikamente herstellen.

 

Biologika
Bei Biologika handelt es sich häufig um spezielle Antikörper, die sehr gezielt eingesetzt werden können. Wegen ihrer Größe müssen sie injiziert werden.
Foto: djd/Sanofi/Getty Images/Christoph Burgstedt

 

*
In der Medizin werden neue, Biologika genannte Medikamente immer wichtiger. Sie können gezielter etwa gegen Krebs oder rheumatoide Arthritis eingesetzt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Arzneien, die aus kleinen Molekülen bestehen und meist chemisch hergestellt werden, handelt es sich bei Biologika um große Moleküle, die biotechnologisch produziert werden – oft um bestimmte Antikörper. Diese können etwa Krebszellen attackieren oder bei Autoimmunkrankheiten das Immunsystem drosseln – mehr dazu im Podcast auf www.sanofi.de**. Wegen ihrer Größe brauchen sie andere Wege als Tabletten, um an ihr Ziel zu kommen. Sie werden meist injiziert. Dafür braucht es spezielle, für Laien bedienbare Geräte. Auf dem Sanofi BioCampus in Frankfurt werden diese parallel mit den Medikamenten entwickelt.